Roy Glashan's Library
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CARL GRUNERT

DAS LAUFENDE LICHT

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ZUKUNFTS-NOVELLEN


Ex Libris

Erste E-Buch-Ausgabe; Roy Glashan's Library, 2025
Fassung vom: 2025-09-05

Erstellt von Dieter von Reeken, Matthias Kaether und Roy Glashan

Erstveröffentlichung:
Berliner Morgenpost, 16. Jahrgang, Nr. 250 vom 12.
September 1913, Beilage Unterhaltungsblatt Nr. 214

Textquelle der RGL-Ausgabe:
Druckvorlage der Ergänzung 2025 zur
1.—3. Auflage (211, 2017, 2019) von
Carl Grunert: Im Königreich Nirgendwo
Sämtliche Zukunfts-Novellen (1904—1914)

Herausgeber und Verlag:
Verlag Dieter von Reeken
Brüder-Grimm-Straße 10, 21337 Lüneburg

Mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers

Alle von RGL hinzugefügte Inhalte sind urheberrechtlich geschützt

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Illustration


I.

Miß Ethel trat ein. Der Morgenspaziergang hatte alle Farben ihres süßen Gesichtes hervorgerufen, und ihre Augen leuchteten im tiefsten Blau.

»Du kommst gerade recht, Töchterchen«, sagte Mister Chiltren, sich im Arbeitsstuhl am Schreibtisch zurücklehnend, »Du sollst mir eine Entscheidung ersparen. Hier lies —«; er überreichte ihr einen Brief, den er soeben gelesen hatte, und umfaßte sie.

»Von wem?«, fragte Miß Ethel — dann einen raschen Blick auf die Ueberschrift werfend, mit einem Ton, in dem sich Schreck und Freude mischte — »von Harry — Mister Burton?«

»Ja, liebe Ethel«, bestätigte der Vater, und über seine Stirne ging es wie ein düsterer Schatten. »Raff Dich zusammen, Ethel! Harry schreibt — einen Abschiedsbrief!«

»Harry — einen — Abschiedsbrief?«, wiederholte Ethel tonlos — »aber warum?«

»— Mein liebes Kind«, sagte Mister Chiltren bekümmert, »ich bedauere in diesem Augenblick wieder einmal, wie so oft, daß Deine Mutter nicht mehr lebt. Die hätte Dir besser darüber hinweggeholfen! Ich bin selbst noch so ergriffen von seinem Brief. Jede Zeile verrät den Ehrenmann, den ich so gern mit einem vertrauteren Namen genannt hätte. Du weißt, daß Harry als Oberst seines indischen Regiments bei einem Biwak in den Dschungeln von einer Giftschlange in den Nacken gebissen worden ist, daß sein treuer eingeborener Diener Zaid das Reptil in die Glut des Lagerfeuers schleuderte und seinem Herrn die Wunde aussog, um das Gift zu entfernen. Es gelang, Harry am Leben zu erhalten, und Du weißt aus seinen an uns diktierten Briefen, wie sehr die besten Aerzte sich bemüht haben, alle Folgen des heimtückischen Bisses zu beseitigen —«

»— Und nun?«, unterbrach Miß Ethel ihren Vater mit banger Frage — »hat sich sein Zustand verschlimmert?« Ihre Augen streiften angstvoll den Brief.

»Verschlimmert — das wohl nun nicht; aber sein Leiden ist chronisch geworden; ein noch so verschwindend kleiner Rest des Schlangengiftes ist doch wohl in die Schulternerven gedrungen: Harry ist an beiden Armen gelähmt geblieben — trotz aller Behandlungsmethoden ... Er hat Indien verlassen —«

Die Tochter sah den Vater mit namenlosem Schmerze an.

»— hat seinen Abschied eingereicht und —«

»— und, Vater, sag mir das Letzte: Ich flehe Dich an! Ich könnte jetzt keine Zeile lesen —«

Der alte Mister Chiltren strich ihr sanft über die Augen: »Nicht verzweifeln, Ethel! Die allerletzte Entscheidung liegt doch vielleicht in Deiner Hand —«

»Sag mir den Schluß des Briefes, bester Vater«, sagte sie leise, aber mit Festigkeit.

»Harry gibt Dir Dein Wort zurück, Ethel: nur er wisse, wie sehr er Dich liebe, indem er diese Worte niederschreiben lasse; aber er sei ein hilfloser Krüppel und würde als Mann von Ehre nimmermehr Deine Hand begehren! Vor Dir liege das Leben im Sonnenglanz; er wolle es Dir nicht durch sein Leiden verdüstern. So wahr er seine Arme nicht mehr heben könne, um Dich an sein Herz zu ziehen, so wahr bleibe er bei diesem Verzicht — und er bittet mich bei aller Herzlichkeit, die ich ihm je erwiesen habe, ihn bei Dir in dieser Gesinnung zu unterstützen, falls Dein Herz seinen Verzicht nicht annehmen wolle.«

Ethel schloss ihrem Vater den Mund mit einem Kuß. Dann richtete sie sich auf und sah mit feuchten Augen in das Sonnenlicht, das zum Mittelfenster des Gemachs hereinflutete. »Niemals werde ich auf ihn verzichten, niemals.«

»Nun, meine tapfere Ethel«, sagte der Vater, »so ungefähr hatte ich mir Deinen Bescheid gedacht, und was ich tun kann, dies Zukunftsbild Euch zu verwirklichen, will ich herzensgern tun. So höre auch das eine noch: Harry Burton ist schon hier, in London —«

Sie hatte sich ein wenig abgewandt. Nun aber drehte sie sich ganz dem Vater zu und warf sich ihm in die Arme. Dann rief sie lachend und weinend: »Schreib ihm, daß er auf jeden Fall noch einmal bei Dir vorsprechen soll, ehe er heimkehrt zu seiner Mutter!«

II.

Der verabschiedete Oberst Burton hatte sich erst auf mehrmalige dringende Einladung bei Mister Chiltren eingefunden. Mister Chiltren hatte Mühe, in dem melancholischen, blassen, mutlosen Manne den früheren so schneidigen und in allen Sätteln gerechten Harry wiederzuerkennen. Wohl hatten seine Augen in altem Glanze aufgeleuchtet, als er seinem väterlichen Freunde Chiltren im Empfangszimmer von Cliff-House die Hand reichte; aber vergebens waren Chiltrens Andeutungen geblieben, daß Miß Ethel den geliebten Jugendfreund nicht aufgeben wolle. Oberst Burton hatte mit trübem Lächeln in die Zukunft gedeutet, wo Miß Ethels Opfermut Probe um Probe seinetwillen zu bestehen haben würde, und war schließlich bei seinem Nein geblieben.

Jetzt hielt Mister Chiltren den Zeitpunkt für gekommen, sich nach einer anderen Hilfe umzusehen. Auf einem Gang durch den alten Park stand plötzlich Miß Ethel vor den beiden. Da Mister Burton an den Armen gelähmt war, vermochte er nicht den Hut vor ihr zu ziehen.

»Guten Morgen, teuerste Miß Ethel«, brachte er zögernd hervor.

»Seien Sie mir gegrüßt auf heimatlichem Boden, Mister Harry!«, rief sie dagegen, ihn herzlich umfassend, wie einen alten, sehr vertrauten Bekannten. »Ich bin böse auf Sie, daß Sie sich so an Cliff-House vorbeischleichen wollten.«

In Mister Burtons Gesicht zuckte es schmerzlich. »Aber Sie wissen doch durch meinen Brief —«

»Gar nichts, mein lieber Mister Harry! Papa hat ihn mir zwar zu lesen gegeben; aber über all dem, was er mir von Ihnen mitgeteilt hat, habe ich das Lesen vergessen. — Und ich glaube, ich habe recht daran getan!«, schloß sie ihre Antwort. Dabei schob sie leise ihren Arm in den seinen.

»Nicht einmal zu beugen vermag ich den Arm, um den Ihren festzuhalten. Miß Ethel!«, sagte Mister Burton, als sie zu dreien weiterschritten.

»So muß ich den Ihren festhalten, Mister Harry!«, sagte sie, seinen herabhängenden Arm leise drückend. Er sah auf die stolze schlanke Gestalt an seiner Seite — und all das erlittene Weh der vergangenen langen Wochen und Monate, das ihn schließlich auf die einsame Höhe bitterer Resignation geführt hatte, wachte wieder auf in ihm.

»Miß Ethel«, begann er, nach Worten suchend. »Sie sind so gut, — so lieb — ich weiß, daß ich der Glücklichste aller Sterblichen mit Ihnen sein würde, aber — aber — es darf nicht sein! Wenn Sie wüßten, wie es mich schmerzt, Sie so an meiner Seite zu sehen! Miß Ethel, haben Sie Vernunft für uns beide! Die Aerzte haben mir vorausgesagt, daß die Lähmung der Arme später zu einer allgemeinen Lähmung übergehen würde, obwohl mir wahrscheinlich ein langes Leben beschieden sei. Was für ein Leben!? Ich wäre ein Schuft, wenn ich so viel Jugend und Liebreiz und Lebensfreude an einen LebendigToten knüpfen wollte!« ...

Sie waren allein; Mister Chiltren hatte sich an einer Wegbiegung diskret zurückgezogen.

»Rede, so viel Du willst, Liebling«, sagte Miß Ethel nach einer kleinen Pause zärtlich, »ich habe Dich lieb und will Dein sein! Hier im Vaterlande wirst Du bessere Pflege haben; die ersten Autoritäten Europas sollst Du Deines Leidens wegen konsultieren. Und es wird gewiss noch alles gut, denn Du bist jung!«

Sie hatte ihn zu sich herabgezogen und küßte ihm innig Augen und Mund ...

Ein metallenes Klingen drang vom Wohnhaus bis hierher in die einsame Stille.

»Der Gong!«, rief sie, schnell seine Rechte fassend. »Er ruft zum Lunch — und Du wirst nach Deiner Fahrt hungrig sein.«

Damit schritt sie mit ihm die lauschigen verschlungenen Wege zurück, die sie vorhin gewandelt waren. Einmal nahm Harry Burton noch das Wort.

»Sieh, Liebste, ich muß Dir noch etwas sagen: Ich habe nicht nur unsere dortigen Aerzte, besonders solche, die sich mit der Heilung von Patienten beschäftigen, die von Schlangen gebissen wurden, konsultiert; ich habe, um kein Mittel unversucht zu lassen, das mich Dir wieder gesund in die Arme führen könnte, auch zu den einheimischen Mahatmas — Zauberern oder Weisen — meine letzte Zuflucht genommen. Einen von diesen rätselhaften Menschen, der auch unter den Europäern wegen seiner fast übernatürlichen Begabung großen Ruf genießt, habe ich zu mir kommen lassen.«

»Und er?« fragte Miß Ethel, stehen bleibend und in angstvoller Erregung auf ihren Verlobten blickend.

»›Sahib‹, sagte er nach langer Untersuchung, ›ich spreche die Wahrheit, und ich sage Dir: Die durch das Gift gelähmten Nerven kann ich mit meiner Kraft nicht heilen. Vielleicht — wenn du einmal sterben mußt, in Augenblicken der Todesangst, wird diese Lähmung von Dir weichen!‹ Und nun, meine geliebte Ethel, kein Wort mehr von mir! Nur die Bitte: Suche mich nicht mehr umzustimmen!«

Ethel blieb stehen — das Wohnhaus war in Sicht.

Leise sagte sie: »In der Todesangst ... weißt Du, daß mich die Todesangst einmal starr und leblos zu Boden geworfen hat?«

Harry Burton sah sie erstaunt an. »Dich?«, fragte er ungläubig.

»Ja — als Kind. Beim Spiel drüben auf dem Fahrwege vor unserem Eingangstor. Der Ball war mir über das Gitter geflogen; noch ehe man mich zurückhalten konnte, war ich durch die zufällig offene Gartenpforte geeilt. In demselben Augenblick kam in rasender Fahrt das Fuhrwerk eines Pächters der Umgegend den abschüssigen Weg daher. Ich sah es vor mir — dann bin ich in den Staub der Straße gefallen, starr und bewegungslos, wie ein Stock.«

»Ethel, liebe süße Ethel!« Harry Burton war von dem einstigen Geschehnis so erschüttert, daß seine zuckenden Lippen nur das stammeln konnten.

Sie erfaßte liebkosend seine beiden Hände.

»Du siehst, es ist mir damals nichts geschehen. Der Pächter Hopkins hat im letzten Augenblick noch die Pferde zur Seite reißen können. Ich bin unverletzt geblieben.«

Sie waren am Fuße der Freitreppe angelangt, wo sie Miß Ethels Vater schon erwartete.

»Kommen Sie, lieber Burton, ich bin wirklich hungrig geworden, und Sie müssen es auch sein.«

»Verzeihen Sie, Mister Chiltren, aber ich kann ja nicht mit Ihnen speisen!« Er blickte mit schmerzlichem Lächeln auf seine schlaff herabhängenden Arwe. Dann sprach er weiter: »Haben Sie Ihr altes Faktotum Philips noch?«

Mister Chiltren nickte und sah ihn fragend an.

»Dann schicken Sie, bitte, Philips mit einem kleinen Imbiss auf das Zimmer, das für mich einräumen zu lassen Sie so gütig waren. Philips kennt mich, er soll —« seine Stimme schwankte einen Augenblick — »er soll mich füttern. Vor ihm geniere ich mich nicht —«

Miß Ethel strich sanft über seine gebräunte Stirn. »Und ich kann das nicht, was Philips tun soll?«

»Ich will Ihnen den quälenden Anblick und mir das bittere Gefühl meiner Hilflosigkeit ersparen, Miß Ethel«, entgegnete er.

Er verneigte sich vor den beiden und folgte dem herbeigeeilten Diener Philips auf sein Zimmer.

III.

Sie gingen beide den Fahrweg vor Cliff-House entlang. Der Weg war völlig leer. Mister Chiltren hatte, obwohl die Straße noch zu seinem Grundstück gehörte, früher seinen Nachbarn zur Abkürzung der viel längeren Chaussee die Benutzung als Reit- und Fahrweg gestattet; seit aber einst sein einziges Kind auf dieser Landstraße beinahe zermalmt worden wäre, warnte am Anfang und Ende des Weges eine Tafel alle Fuhrwerke vor Benutzung dieser Privatstraße. Mister Chiltren hatte damals zu beiden Seiten Bäume pflanzen lassen, die nun, hochgewachsen, mit breitem Geäst, herüber- und hinüberrankten, und jetzt am Abend, wo der eben aufgehende Mond sein Licht durch die Zweige warf, die Landstraße in ein Halbdunkel hüllten ...

Miß Ethel hatte es sich nicht nehmen lassen, Mister Burton zu dem kleinen Bahnhof zu begleiten, von dem eine Eisenbahn die kleine englische Landstadt mit London verband. Sie gingen langsam. Miß Ethel hatte den dringenden Bitten ihres Verlobten nachgegeben, sich nicht mehr als an ihn gebunden zu betrachten. Sie hatte es mit der heimlichen Hoffnung getan, durch diesen offenen Verzicht günstiger auf das Befinden Harrys einzuwirken.

Ihr Gespräch beschäftigte sich mit den Erinnerungen aus den ersten Tagen ihrer Bekanntschaft. Harry hatte mit treuem Gedächtnis so manches kleine Erlebnis festgehalten, das sie damals, ehe er nach Indien ging, gemeinsam gehabt hatten. Sie hatte seinen rechten Arm um ihre Hüfte gezogen und hielt ihn da mit ihrer Rechten fest. Der Diener Philips war mit dem kleinen Dogcart und dem wenigen Gepäck Mister Burtons schon vorangefahren. Die immer ansteigende Landstraße zeigte bei einer Biegung schon von fern die hellen Lichter des Bahnhofes.

Plötzlich sah Miß Ethel auf der Chaussee, die vom Bahnhofe ins Gelände führte, ein grelles Licht. Es war nun doch so dunkel geworden, daß trotz der schmalen Mondsichel die Einzelheiten der Umgebung zu verschwimmen begannen. So sah man nur das Licht, das geisterhaft auf der Chaussee weiterlief.

»Ein Auto!«, rief nun Mister Burton. »Der darin sitzt, scheint es aber sehr eilig zu haben!«

Jetzt sah man auch in einiger Entfernung vom ersten ein zweites Auto. Offenbar schienen beide zusammenzugehören, denn die Entfernung zwischen ihnen verringerte sich zusehends.

»Das sieht ja fast aus wie eine Verfolgung!«, sagte nun Mister Burton, »sie kommen beide vom Bahnhof her —«

Er stockte. Jetzt hatte das erste Auto die Stelle erreicht, wo die Privatstraße von Cliff-House in die öffentliche Chaussee einbog. Sie mußten es jetzt vorübereilen sehen.

Ethel schrie auf. Das Auto fuhr nicht vorbei, sondern bog in scharfer Kurve in die Privatstraße ein. Der Fahrende mußte wissen, daß er so ein großes Stück der Chaussee abschnitt.

»Schnell auf die Seite!«, rief Mister Burton, den Fuß zum Sprunge hebend.

Aber Miß Ethel vermochte es nicht. Starr, wie ein lebloser Körper, glitt sie an Harry hernieder und sank auf den Erdboden.

Da schrie Harry Burton auf wie ein Wahnsinniger. Dann warf er sich über die regungslos Daliegende ...

Die grausige Gewissheit, daß die Geliebte verloren sei, schüttelte ihn mit tausend Fieberschauern. Sein Hirn begann zu kreisen. Der Lichtkegel, den das Auto auf den Weg warf, umgab ihn mit glänzender Helle. Todesschweiß brach aus allen Poren seines Körpers — —

Und da fühlte er, wie eine siedende Glut seinen Körper durchdrang: Seine Hände zuckten und faßten nach der Geliebten. In der nächsten Sekunde hatte er sie umschlungen und wälzte sich mit ihr zur Seite! Das Auto raste vorüber.

Harry hob den Kopf. Wieder kam das laufende Licht, wieder hörte er das Schnauben des Motors! Und auch das zweite Auto war an ihnen vorbeigefahren.

Da schrak Miß Ethel auf aus ihrer Betäubung. Einen Augenblick irrten ihre Augen blicklos in dem matten Dämmerlicht des Mondes umher, dann blieben sie am Antlitz des Geliebten haften. »Harry, liebster Harry! Das Auto — wo ist es?«

»Vorübergefahren, Liebling!«

»Aber mir ist doch, als wäre ich ohnmächtig geworden — mitten auf der Landstraße — vor Schreck? Das Automobil war doch fast bis zu uns herangekommen?«

Harry nickte.

»Ja, aber — wie komme ich denn hierher in das Gras am Wege? Wer hat mich denn im letzten Augenblick hierhergebracht — in Sicherheit? Du konntest mich doch nicht heben, Liebster?!«

Da sagte er, und seine Stimme klang wie ein verhaltenes Aufjauchzen: »Ich habe Dich hierher gebracht — im allerletzten Augenblick, mein süßes Mädchen! Denn sieh, ich bin nicht mehr gelähmt!«

Damit hob er seine beiden Arme und umschlang die Geliebte, sie vom Erdboden hebend ...

Da hinten in der Ferne aber verschwand eben das laufende Licht des zweiten Autos.


ENDE


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