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CARL GRUNERT (1865-1918)
EINE BIBLIOGRAFIE

Portrait

Carl Grunert

QUELLE:
IM KÖNIGREICH NIRGENDWO
Verlag Dieter von Reeken,
Lüneburg, 3. Auflage, 2019

Version Date: 2025-09-05



Bibliografie


A

*   Abenteuerliche Reisen mit der Zeitmaschine. Erzählung (= Pierre Maurignacs Abenteuer), 1921.

In: Meidingers Knaben-Buch. Hrsg. von Georg Gellert, Berlin: Meidingers Jugendschriftenverlag, o. J. [1921], S. 48-73. Illustruiert von Max Wulff.

Eine eingedeutschte Fassung der Erzählung "Pierre Maurignacs Abenteuer". Aus Pierre wurde Peter, aus Marie Hilde, aus dem Maire der Bürgermeister.

*   Adam Perennius, der Zeitlose, 1981.

In: Hans Joachim Alpers (Hrsg.): Science Fiction Almanach 1982 (= Moewig Science Fiction 3555). München: Moewig, S. 18-38.

*   Der Ätherseelenmensch, 1913.

In: Arena . Oktav-Ausgabe von "Überland und Meer". Hrsg. von Rudolf Presber,Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt, 30. Jg. 1913/14 [1913], S. 414-419.

*   Der Ätherseelenmensch, 2006.

In: Exodus. Science Fiction Stories & phantastische Grafik.  Düren: René Moreau, Nr. 20 (Dezember 2006), S. 54-60. Faksimile-Nachdruck der Erstveröffentlichung [1913].

*   Der Ätherseelenmensch, 2006.

In: Detlef Münch (Hrsg.): Die Liebe der Zukunft vor 100 Jahren (= Beiträge zur Bibliographie und Rezension Der deutschen Science Fiction 11). Dortmund: Synergen (Detlef Münch), S. 189-195. Nachdruck der Erstveröffentlichung [1913].

2010: 2. überarbeitete und erweiterte Aufl. in 2 Bänden, Band 2, S. 64-70.

2017; 3. überarb. Aufl. (Deutsche Zukunftsvisionen Vor 100 Jahren 21, S. 291-299.

*   Der Ätherseelenmensch, 2006.

In: Detlef Münch: Carl Grunert (1865-1918). Der Pionier der deutschen Kurzgeschichten: Science Fiction (= Beiträge Zur Bibliographie und Rezension der deutschen Science Fiction 4). Dortmund: Synergen (Detlef Münch), 2. vollständig überarbeitete und stark erweiterte Aufl.,
S. 87-97. Nachdruck der Erstveröffentlichung [1913.].

*   Aus meiner Welt. Dichtungen, 1911.

Berlin: Verlag von E. Sicker (G. Foerstner), o. J. [1911]. VI, 69 S.

Das Buch enthält folgende Gedichte in zwei Abschnitten:

Abschnitt I. Vorweltliches:
Die neue Sonne - Um die Männin... - Brautfest - Die erste Waffe - Gladiolus;

Abschnitt II. Aus Um- und Innenwelt
Zeppelin in Berlin - Das Flugschiff - Epilog zu Kurd Laßwitz' Gedenken. † 17. Oktober 1910 - Wüßt' ich ein Herz... - Schönste Zeit - Ein Weilchen noch - Goldene Stunde... - Trost - Die Liebste - Nicht werd' ich deine Rosen pflücken - Rechtfertigung - Herbsten - Erzwungener Abschied - Wenn du gehst... - Zu spät... - Vale! - In Memoriam - Ein Märchen - In deiner Seele... - Ghasel - Frau Heimat - Werben - Durch die kleinen, krummen Gassen... - In meiner Heimat stillen Gassen,,, - Entfaltung - "Zum stillen Schragen" - Mein Gewinn - An Frl. Traude Albano - Chrysanthemen-Gruß - Ein Lied - Mein Töchterchen - Am liebsten - O, Heimat! - Die Sonne sinkt.

E

*   Das Ei des Urvogels, 1979.

In: Athanor. Zeitschrift für Futurologie und Science fiction, Köln: Interessengruppe Futurologie (IGF), 2. Jg. (1979), Nr. 5, S. 16-24.

*   Das Ende der Erde? 1980.

In: Athanor, Zeitschrift für Futurologie
und Science fiction. Köln: Interessengruppe Futurologie (IGF), 3. Jg. (1980), Nr. 9, S. 7-21.

*   Das Ende der Erde? 2018

In: Detlef Münch (Hrsg.): Der Weltuntergang vor 100 Jahren. Apokalyptische Zukunftsvisionen. Band II:
1908-1914 (Deutsche Zukunftsvisionen vor 100 Jahren 42). Dortmund: Synergen (Detlef Münch), S. 5-32.

F

*   Feinde im Weltall? und andere Novellen, 1907.

Kosmos-Novellen, Stuttgart: Franckh'sche Verlagshandlung (W. Keller & Co.), o.J. [1907], 80 S. o.J. 2.-4. Aufl.

Das Buch ist in mindestens vier Aufl. erschienen. Die dritte Aufl. liegt vor als Broschüre mit einem farbigen Titelbild von Claus Bergen, die vierte Aufl. als Halbleinenband mit dem kreisförmigen Aufdruck "Naturwissenschaftliche Novellen".

Das Buch enthält neben einer Widmung an die Eltern folgende Erzählungen:
     - Feinde im Weltall?
     - Nitakerts Erwachen
     - Adam Perennius, der Zeitlose
     - Der Fremde

*   Feinde im Weltall? 1985

In: Franz Rottensteiner (Hrsg.): Polaris 9.
Ein Science-fiction-Almanach (= Suhrkamp Taschenbuch 1168/Phantastische Bibliothek 155).  Frankfurt am Main: Suhrkamp, S. 111-127.

*   Feinde im Weltall? 1988.

In: Erik Simon und Olaf Spittel (Hrsg.): Fahrt durch die Unendlichkeit. Geschichten von ungewöhnlichen Reisen und fremden Planeten (= Klassische Science-Fiction-Geschichten [3]). Berlin: Das Neue Berlin, S. 189-210.

*   Feinde im Weltall? und andere Novellen, 1997.

Originalgetreuer Nachdruck der 4. Aufl. Hrsg. von Gerd-Michael Rose. Erfurt: TES Reprint (Gerd-Michael Rose), 80 S.

*   Die Fern-Ehe, 2006.

In: Detlef Münch (Hrsg.): Die Liebe der Zukunft
vor 100 Jahren (= Beiträge zur Bibliographie und Rezension der deutschen Science Fiction 11). Dortmund: Synergen (Detlef Münch), S. 17-23.

Faksimile-Nachdruck der Erstveröffentlichung [1908].

2010: 2. überarbeitete und erweiterte Aufl. in 2 Bänden, Band 1, S. 24-30.

2017: 3. überarb. Aufl. (Deutsche Zukunftsvisionen vor 100 Jahren 21), S. 153-161.

*   Der Fremde, 2018.

In: Detlef Münch (Hrsg.): Als der Mars noch bewohnt war. Deutsche Marsphantasien vor 100 Jahren. Band I: 1892-1909 (Deutsche Zukunftsvisionen vor 100 Jahren 31).  Dortmund: Synergen (Detlef Münch), S. 317-339.

G

*   Gelöste Probleme. Eine Rundschau über die neuesten Fortschritte der Industrie und Technik, 1914.

In: Illustrirte Zeitung. Wöchentliche Nachrichten über alle Zeitereignisse, Zustände und Persönlichkeiten der Gegenwart, öffentliches und gesellschaftliches Leben, Wissenschaft und Kunst. Leipzig: J. J. Weber, 142. Bd. (1914), Nr. 3685 (Faschings-Nummer) vom 12. Februar 1914, S. 300-302 (unpaginiert, S. 10-12 der Beilage). Illustriert von Max Schaberschul.

H

*   Heimkehr. Skizze, 1907.

In: Arena , Illustrierte Monatshefte für modernes Leben. Hrsg. von Rudolf Presber, Berlin: Verlag Dr. Otto Eysler, 1. Jg. 1906/07 [1907], S. 1209-1214. Illustriert von N.N.

*   Hie Rudelsburg! Hie Naumburg! Ein Schauspiel in 4 Akten. 1909

Mehrakter 10, Leipzig: G. Richter, o.J. [1909],  Theaterverlag, 80 S.

I

*   Ihr seid geschieden! Schauspiel, 1889

Naumburg: Schmidt, 38 S. Weitere Daten konnten nicht ermittelt werden.

*   Im Fluge zum Frieden. Eine utopistische Novelle, als Karl Grunert, 1907.

In: Reclams Universum, Illustrierte Wochenschrift. Hrsg. vom Reclam-Verlag, Leipzig: Philipp Reclam jun., 23. Jg. 1907, S. 900-908.

*   Im Fluge zum Frieden, 2005.

In: Detlef Münch (Hrsg.): Der Krieg der Zukunft vor 100 Jahren (= Beiträge zur Bibliographie und Rezension der deutschen Science Fiction 9). Dortmund: Synergen (Detlef Münch), S. 19-32. Nachdruck der Erstveröffentlichung [1907].

2008: 2. überarbeitete und erweiterte Aufl. in 2 Bänden, Band 1, S. 64-70.

*   Im Fluge zum Frieden, 2016.

In: Detlef Münch (Hrsg.): Bomben auf den Eiffelturm. Deutsche Kriegs- und Antikriegsutopien vor dem 1.
Weltkrieg (Deutsche Zukunftsvisionen vor 100 Jahren 6).  Dortmund: Synergen (Detlef Münch), S. 17-31.

*   Im irdischen Jenseits. Zukunfts-Novellen,  1904.

Berlin: Verlag Continent (Theo Gutmann), o. J. [1904]. 184 S.

Einem Brief Carl Grunerts vom 1. Dezember 1903 1 an Kurd Laßwitz ist zu entnehmen, dass das Buch schon im Dezember 1903 erschienen, zumindest in (nicht gebundenen) Belegexemplaren dem Verfasser vorgelegen hat. Die Auslieferung an den Buchhandel erfolgte wohl erst Anfang 1904, weshalb diese Jahreszahl in den Bücherverzeichnissen durchweg genannt wird. Ab ca. 1907 wurde das Buch durch die Franckh'sche Verlagshandlungs Stuttgart, vertrieben (erkennbar durch einen Stempelaufdruck auf der Titelseite) und evtl. auch neu aufgelegt. Belege hierfür konnten bisher nicht gefunden werden.

*   Im irdischen Jenseits. Zukunfts-Novellen, 2002.

Originalgetreuer Nachdruck der Erstausgabe [1904]. Hrsg. von Gerd-Michael Rose. Erfurt: TES Reprint (Gerd-Michael Rose), 184 S.

*   Im irdischen Jenseits. Zukunfts-Novellen, 2005.

Norderstedt: Books on Demand (DvR-Buchreihe), 156. S.
Nachdruck der 1904 erschienenen Erstausgabe. Mit Vorwort
und Bibliografie von Dieter von Reeken.

*   Carl Grunert & Hermann Dreßler: Die Invasion vom Mars vor 100 Jahren, 2008. (= Beiträge Zur Bibliographie und Rezension der deutschen Science Fiction 17).

Hrsg. von Detlef Münch. Dortmund: Synergen (Detlef Münch), 134 S.

Das Buch enthält außer einer Einleitung, einem Nachwort und einer Liste der Sekundärliteratur des Hg. und der Erzählung "Mondvögel§ von Hermann Dreßler (1911) Carl Grunerts Erzählungen "Feinde im Weltall?" [1907]
- Der Marsspion [1908]
- Mysis [1908] - Das weiße Rätsel [1909]. 2018; 2. überarbeitete Aufl. (Deutsche Zukunftsvisionen vor 100 Jahren 30), 206 S. J * Judas Ischarioth. Tragödie, 1888. Verlagsort (wahrscheinlich Naumburg). Verlag, Umfang und weitere Daten konnten nicht ermittelt werden. L * Das laufende Licht. Erzählung, 1913 In: Berliner Morgenpost. 16. Jahrgang, Nr. 250 vom 12. September 1913, Beilage Unterhaltungsblatt Nr. 214, ohne Seitenangabe, S. 3–4. * Der letzte Mensch, 2006. In: Detlef Münch: Carl Grunert (1865-1918). Der Pionier der deutschen Kurzgeschichten: Science Fiction (= Beiträge Zur Bibliographie Und Rezension Der Deutschen Science Fiction 4), Dortmund: Synergen (Detlef Münch), 2. vollständig überarbeitete und stark erweiterte Aufl., S. 85-86. Nachdruck des erstmals 1907 erschienenen Gedichts. * Lieben und Leben. Neue Gedichte, 1910, Straßburg i.E. und Leipzig: Verlag von Josef Singer, Hofbuchhandlung. XI, 69 S. Das Buch enthält neben einer Widmung an Paul und Alice Noack (Zur Widmung) folgende Gedichte in drei Abschnitten: Abschnitt I. - Im Minnesängerton: Gruß und Bitte - Scherzlied - Fangeball - Sehnen - Abendandacht - Abschied; Abschnitt II. Lieben:
Opfer - Frühlenz - Im Sonett - Mit einer Rose - Sängers Beichte - Dein Blick - Wir gingen stille, stille - Du - In Pompeji - Vereint! - Die Wellen - Vergänglich - An mein Herz - Der Wanderer - Vergangene Stunden - In Schwarz - Wiederfinden - Abschied - Ein Stündelein...; Abschnit III. Leben:
Lucardis - Saat im Winde - Lindners Lies'chen - Schwalbenlied - Die Zuhörerin - Stoßgebet - Tausend Fragen - Allein - Echo - Resignation - In der Vaterstadt - Dein Gott ist mein Gott! M * Der Mann aus dem Monde, 1908. In: Arena, Illustrierte Monatshefte für modernes Leben. Hrsg. von Rudolf Presber, Berlin: Verlag Dr. Otto Eysler, 3. Jg. 1908/09 [1908], S. 60-75. illustriert von N.N. * Der Marsspion und andere Novellen, 1908. Die Bücher des deutschen Hauses. Hrsg. von Rudolf Presber. Erste Reihe, 13. Band, Berlin und Leipzig: Buchverlag fürs Deutsche Haus. 303 S. Illustriert von Ernst Stern. Das in großer Auflage gedruckte Buch ist in mehreren Einbandvarianten erschienen und später (ab ca. 1918) unter offenbarer Verwendung des gleichen Druckstocks oder gar Buchblocks neu eingebunden (auch zusammen mit einem anderen Buch) unter anderen Verlagsbezeichnungen vertrieben worden. Das Buch enthält außer einem Geleitwort von Karlernst Knatz folgende Erzählungen: - Der Marsspion - Pierre Maurignacs Abenteuer - Das Ei des Urvogels - Katalyse - Ein verirrter Telephondraht - Mr. Vivacius Style - Ballon und Eiland - Mysis - Das Ende der Erde? - Heimkehr. * Der Marsspion und andere Novellen, 1918 Die Bücher des Deutschen Hauses. Hrsg. von Rudolf Presber. Erste Reihe, 13. Band. Illustriert von Ernst Stern. Beigebunden: Spanische Novellen. Deutsch von Else Otten und R. Speyer. Die Bücher des Deutschen Hauses. Hrsg. von Rudolf Presber. Erste Reihe, 14. Band, Berlin: Buchverlag fürs Deutsche Haus (Albert Wagner), o.J. [ab ca. 1918, evtl. auch später]. 303 + 303 S. Es handelt sich offenbar um eine Verwertung von Restbeständen der beiden erstmals 1908 erschienenen Bücher. Eine eindeutige zeitliche Zuordnung konnte bisher nicht belegt werden. * Der Marsspion und andere Novellen, 1921. Leipzig: Georg Hösemann. o.J. [ca. 1921]. 303 S. Illustriert von Ernst Stern. Es handelt sich offenbar um eine Verwertung von Restbeständen der 1908 als Band 13 der ersten Reihe der Bücher des Deutschen Hauses erschienenen Erstausgabe. Eine eindeutige zeitliche Zuordnung konnte bisher nicht belegt werden. * Der Marsspion, 1980. In: Athanor, Zeitschrift für Futurologie und Science fiction. Köln: Interessengruppe Futurologie (IGF), 3. Jg. (1980), Nr. 8, S. 7-15 * Der Marsspion, 1985. In: Erik Simon und Olaf Spittel (Hrsg.): Der Traumfabrikant. Geschichten von erstaunlichen Erfindungen und phantastischen Abenteuern (= Klassische Science-Fiction-Geschichten [1]). Berlin: Das Neue Berlin, S. 135-146. Illustriert von Wolfgang Freitag. 2. Aufl. 1988. * Der Marsspion, 1985. In: Jörg Weigand (Hrsg.): In Jahrtausenden. Visionäre Geschichten des 19. Jahrhunderts (= Bastei-Lübbe-Taschenbuch Phantastische Literatur 72038). Bergisch Gladbach: Bastei-Lübbe, S. 129-140. * Der Marsspion, 1988. In: Die Trommel, Zeitung für Thälmannpioniere und Schüler. Berlin: Junge Welt, 41. Jg. (1988), Nr. 4/5, S. 15, Nr. 6, S. 12, Nr. 7, S. 12. Illustriert von Karl Fischer. * Der Marsspion und andere Novellen, 2005. Norderstedt: Books on Demand (DvR-Buchreihe), 204 S. Nachdruck der 1908 erschienenen Erstausgabe. Mit einem Vorwort und Bibliografie von Dieter von Reeken. * Der Marsspion, 2018. In: Detlef Münch (Hrsg.): Als der Mars noch bewohnt war. Deutsche Marsphantasien vor 100 Jahren. Band I: 1892-1909 (Deutsche Zukunftsvisionen vor 100 Jahren 31). Dortmund: Synergen (Detlef Münch), S. 341-352 * Die Maschine des Theodulos Energeios, 1912, als Karl Grunert. In Arena, Oktav-Ausgabe von "Über Land und Meer". Hrsg. von Rudolf Presber, Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt, 28. Jg. 1911/12 [1912], S. 1351-1357. * Die Maschine des Theodulos Energeios, 1932, als Karl Grunert. In: Das Neue Universum 43. Stuttgart, Berlin und Leipzig: Union Deutsche Verlagsgesellschaft, o.J. [1922], S. 1-10. * Die Maschine des Theodulos Energeios. Erzählungen, 2000. Hrsg. von Gerd-Michael Rose, Erfurt: TES Reprint (Gerd-Michael Rose), 124 S. Die erweiterte Neuausgabe des Sammelbandes Der schreibende Affe [1999.] enthält im Fraktur-Neusatz zusätzlich die Erzählung: "Mr. Infrangibles Erfindung" [1909] * Menschen von morgen. Zukunfts-Novellen, 1905. 1 Mark-Bibliothek 8, Berlin: Verlag Continent (Theo Gutmann), 1.-3. Tsd., o.J. [1905], 110 S. Ab ca. 1907 wurde das Buch durch die Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart, vertrieben und als Neuausgabe verlegt. Das Buch enthält: - Widmung [an Grunerts Ehefrau Erna] - Die Radiumbremse - Ein Rätsel der Lüfte - Das Geschenk des Oxygenius. * Menschen von morgen. Zukunfts-Novellen, 1999. Originalgetreuer Nachdruck der Ausgabe von 1907. Hrsg. von Gerd-Michael Rose. Erfurt: TES Reprint (Gerd-Michael Rose), 110 S. * Mr. Infrangibles Erfindung, 1909. In: Reclams Universum, Illustrierte Wochenschrift. Hrsg. vom Reclam-Verlag. - Leipzig: Philipp Reclam jun., 25. Jg. 1909, S. 904-910. * Mr. Vivacius Style, 1979. In: Athanor, Zeitschrift für Futurologie und Science fiction. Köln: Interessengruppe Futurologie (IGF), 2. Jg. (1979), Nr. 6, S. 7-14. * Mysis, 1980. In: Athanor . Zeitschrift für Futurologie und Science fiction. Köln: Interessengruppe Futurologie (IGF), 3. Jg. (1980), Nr. 10, S. 7-19 * Mysis, 2018. In: Detlef Münch (Hrsg.): Als der Mars noch bewohnt war. Deutsche Marsphantasien vor 100 Jahren. Band I: 1892-1909 (Deutsche Zukunftsvisionen vor 100 Jahren 31). Dortmund: Synergen (Detlef Münch), S. 353-375 N * Nitakerts Erwachen, 1983. In: Hans Joachim Alpers (Hrsg.): Science Fiction Almanach 1984 (= Moewig Science Fiction 3628). München: Moewig, S. 171-185. P * Das Phonogramm von Pompeji, 1909. In: Illustrirte Zeitung, Wöchentliche Nachrichten über alle Zeitereignisse, Zustände und Persönlichkeiten der Gegenwart, öffentliches und gesellschaftliches Leben, Wissenschaft und Kunst. Leipzig: J. J. Weber, 133. Bd. (1909), S. 912-915. * Pierre Maurignacs Abenteuer, 1981. In: Hans Joachim Alpers (Hrsg.): Science Fiction Almanach 1982 (= Moewig Science Fiction 3555). München: Moewig, S. 156-182. S * Schlichte Gedichte (als Carl Friedland), 1887. Jungen Herzen gewidmet. Freiburg [heutige Schreibweise: Freyburg] und Leipzig: K. Kirchner's Verlag. 55 S. Der Sammelband enthält folgende Gedichte: - Erwacht - Gedenken - An ein stolzes Herz - Bist Du auch nicht mein eigen - Warum? - Lied eines fahrenden Gesellen - Bitte - Nachtgebet - Wasserrose - Sehnsucht - Mein Wert - Einsam - Mein schönstes Lied - Thränen - Vier Nixenlieder - Um Mitternacht - Helene - Auf dem Balle - Klage - Ein Naturwunder - Wie sie - Echt und imitiert - Nach der Mode - Ein Dezemberabend - Wie ich gelernt zu spotten - Sehnsucht - Zu spät. * Der schreibende Affe, 1913. In: Reclams Universum, Illustrierte Wochenschrift. Hrsg. vom Reclam-Verlag, Leipzig: Philipp Reclam jun., 27. Jg. 1911, S. 349-352; 371-373. * Der schreibende Affe. Erzählungen, 1999. Hrsg. von Gerd-Michael Rose. Erfurt: TES Reprint (Gerd-Michael Rose), 82 S. Das Buch enthält im Fraktur-Neusatz Nachdrucke der folgenden Erzählungen: - Der schreibende Affe [1911] - Im Fluge zum Frieden [1907] - Der Mann aus dem Monde [1908] - Die Maschine des Theodulos Energeios [1922] V * Vivacius Style, 1907. In: Arena, Illustrierte Monatshefte für modernes Leben. Hrsg. von Rudolf Presber, Berlin: Verlag Dr. Otto Eysler, 2. Jg. 1907/08 [1907], S. 85-92. llustriert von Paul Scheurich. W * Was die Stunde sprach. Gedichte, 1907. Straßburg i.E. und Leipzig: Josef Singer, Hofbuchhandlung. IV, 98 S. Der Sammelband enthält folgende Gedichte: - An den Leser! - Spielmanns Lied - Zweifel - Heimweh - Über Nacht! - Ein Vierblatt - Die Tanten - Im Glücke - Mein Geheimnis - Verlass' mich nicht - Im Dome - Verzage nicht! - Lern' dich bescheiden - Sprich nicht: Ich liebe! - Gib nicht zu schnell ein Herze auf! - Sprich nicht zu laut von deinem Glück! - Verspotte nicht ein Herz, das du besessen! - Ein Ostern kommt! - Einkehr - Ultimum vale! - Kleine blaue Blumen - Ungesungene Lieder - An der Saale im Spätherbst - Die goldene Kette - Moderne Pharisäer - Die Stimme in der Wüste... - Der letzte Mensch - Auf den Tod meines kleinen Sohnes Hans - Stille - Die Bowle - Der Schimmel - Ein letzter Klang - Lieder aus: "Im irdischen Jenseits" - Aus der Novellensammlung: "Menschen von morgen" - Begegnung - Von fern - Gebet - In der Heimat. 1909 2. erweiterte ("neue vermehrte") Ausgabe. Hierbei handelt es sich um die unveränderten S. 5-98 des Buchblocks der 1. Aufl., ergänzt um einen mit "Nachlese" überschriebenen Anhang (S. 99-129). Der Anhang "Nachlese" enthält folgende Gedichte: - Erinnerung - Im Traume - Heimgang - Elegie - Abschied von der Heimat - Ein Leben - Jung Rother - Auf der Rudelsburg - Kirschfest in Naumburg - Die Rabensteinerin - An der Ilm im Parke von Weimar - Fürbitte - Ein alter Brief - Wiedersehen? - Novemberabend. * Das weiße Rätsel, 1909. In: Arena, Illustrierte Monatshefte für modernes Leben. Hrsg. von Rudolf Presber, Berlin: Verlag Dr. Otto Eysler, 4. Jg. 1909/10 [1909], S. 188-208. Illustriert von Paul Scheurich. * Das weiße Rätsel. Erzählungen, 2005. Hrsg. von Gerd-Michael Rose. Erfurt: TES Reprint (Gerd-Michael Rose), 115 S. Das Buch enthält im Fraktur-Neusatz die folgenden Erzählungen: - Das weiße Rätsel [1909] - Gelöste Probleme [1914] - Abenteuerliche Reisen mit der Zeitmaschine [1921] * Das weiße Rätsel. Erzählungen, 2. erweiterte Aufl. 2006 Die Neuaufl. enthält zusätzlich die Erzählung - Der Ätherseelenmensch [1913] - Das Gedicht "Der letzte Mensch" [1907] - einen Beitrag über Carl Grunert und einer Bibliografie der Erstveröffentlichungen von Dieter von Reeken - ein Foto von Carl Grunert - Quellenangaben und eine Danksagung. Z * Zukunfts-Novellen aus Menschen von morgen, Feinde im Weltall? Arena, Reclams Universum und Illustrirte Zeitung. 2005. Norderstedt: Books on Demand (DvR-Buchreihe), 293 S. Das Buch enthält Vorbemerkungen, eine chronologische Bibliografie der Erstveröffentlichungen und editorische Hinweise von Dieter von Reeken und den Inhalt der erstmals 1905 bzw. 1907 erschienenen Sammelbände "Menschen von morgen" [1907] und "Feinde im Weltall?" [1907] sowie zusätzlich folgende Erzählungen: - Im Fluge zum Frieden [1907] - Der Mann aus dem Monde [1908] - Das weiße Rätsel [1909] - Mr. Infrangibles Erfindung [1909] - Der schreibende Affe [1911] - Die Maschine des Theodulos Energeios [1912] - Gelöste Probleme [1914].

Über Carl Grunert

Auszüge aus Dieter van Reekens Vorbemerkungen zu "Im Königreich Nirgendwo"

Über Carl Grunerts Leben ist wenig bekannt. Die folgenden Lebensdaten sind nur bruchstückhaft und können eine noch immer fehlende Biografie nicht ersetzen, sondern nur als vorläufige Darstellung dienen.

Carl Grunert wurde am 2. November 1865 im damals zu Preußen und heute zu SachsenAnhalt gehörenden Naumburg an der Saale geboren. Nach dem Besuch des Lehrerseminars in Weißenfels (Burgenlandkreis, SachsenAnhalt) war er einige Jahre in seiner Heimatstadt Naumburg als Lehrer tätig, u. a. am Domgymnasium.

Schon im Alter von 21 Jahren (1887) veröffentlichte er unter dem Pseudonym »Carl Friedland« den im übertragenen Sinne »mit Herzblut« verfassten Gedichtband Schlichte Gedichte. Es folgten in den beiden Jahren darauf, diesmal unter seinem bürgerlichen Namen, die (wahrscheinlich nie aufgeführten) Dramen Judas Ischarioth (1888) und Ihr seid geschieden! (1889). Diese drei Frühwerke brachten ihm in seiner privaten und wohl auch beruflichen Umgebung »Enttäuschung, ja auch Anfechtungen und Verdächtigungen»(1) ein. Diese negative Erfahrung veranlasste Grunert, zusammen mit seiner Ehefrau Erna geb. Huth(2), die er 1889 geheiratet hatte, Naumburg zu verlassen und nach Berlin zu ziehen, wo er weiterhin als Lehrer arbeitete.

(1) Franz Brümmer (Bearb.): Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. 6. völlig neu bearbeitete u. stark vermehrte Auflage. Zweiter Band (Dennert—Grütter). Leipzig: Philipp Reclam jun. o. J. [1913], S. 474.

(2( Frau Erna Grunert war übrigens eine hochbegabte Malerin. Viele ihrer vorwiegend in gemalten Stillleben und Landschaften sind noch im Besitz der Nachkommen. Ihr Urenkel, der wie sein Vater den Vornamen Carl-Heinz trägt, ist noch Besitzer des Porträts einer Katze. Frau Grunert, die erst in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts starb und zuletzt in Heidesheim bei Ingelheim gelebt hatte, war oft Zufluchtsort und mehr Mutter als Großmutter für ihren Enkel Carl-Heinz Grunert. — Seinen Schwiegervater Huth hat Carl Grunert übrigens in den Erzählungen Auf den Schwingen des Weltäthers (und hier er sich selbst als »Gurtner») und Ein Rätsel der Lüfte literarisch verewigt.

In den 14 Jahren von 1889 bis 1903 trat Carl Grunert als »gebranntes Kind« schriftstellerisch nicht in Erscheinung. Er nutzte aber die zahlreichen Bildungsmöglichkeiten der Reichshauptstadt (er wohnte in Berlin-Moabit in der Wiclef- und der Stephanstraße) insbesondere auf den Gebieten der Physik und Chemie und besuchte über mehrere Jahre akademische Vorlesungen.

Carl Grunert war, was sich in fast seinem gesamten erzählerischen und dichterischen Werk widerspiegelt, Zeit seines Lebens kränklich, und zwar an Körper und Seele, mit den jeweils verstärkenden Wechselwirkungen. Hinzu kamen, nach offenbar tiefschmerzlich empfundenen Liebes-Enttäuschungen in seiner Jugendzeit, schwere Schicksalsschläge(3): Der Sohn Hans war offenbar im Kleinkindalter verstorben, wahrscheinlich im Kindesalter auch eine Tochter namens Else; beiden hat der Vater in Gedichten gedacht(4). Geblieben war der Familie der Sohn Carl Georg Friedrich (1899—1966), der Diplom-Chemiker geworden ist und 1925 mit einer Dissertation auf dem Gebiet der Chemie promovierte.

(3) Ein entsprechender Hinweis findet sich am Schluss der erstmals 1907 erschienenen Novelle Heimkehr (siehe S. 385—387).

(4) "Auf den Tod meines kleinen Sohnes Hans" (in Carl Grunert: Was die Stunde sprach. Gedichte. Straßburg i. E./Leipzig: Singer 1907, und "Mein Töchterchen" (in Carl Grunert: Aus meiner Welt. Dichtungen. Berlin: Sicker o. J. [1911].

Nach einer durchlittenen schweren Krankheit lernte Carl Grunert die Werke von Kurd Laßwitz kennen und schätzen, was ihn nach langer Pause wieder zu schriftstellerischer Aktivität ermutigte, wobei er sich erklärtermaßen an seinem großen Vorbild orientieren wollte. So widmete er diesem denn auch »in dankbarer Verehrung« seinen ersten Novellenband Im irdischen Jenseits mit einer besonderen Zueignung....

Am 22. Oktober 1909 haben sich die beiden Schriftsteller übrigens anlässlich eines Besuchs Laßwitz' in Berlin persönlich kennengelernt. Dies ergibt sich aus der handschriftlichen Widmung, mit der Kurd Laßwitz seinem Schriftstellerkollegen seinen 1909 gerade erschienenen Roman Sternentau übersandt hat.(5)


Illustration

(5) An dieser Stelle bedanke ich mich bei Hans-Reinhard Kühnreich, der die Reproduktion aus dem im Nachlass Carl Grunerts vorhandenen Exemplar freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.

Nach Im irdischen Jenseits folgten bis 1914 die weiter unten genannten Erzählungen und Gedichte.

Carl Grunert litt nach Mitteilung seines Urenkels Carl-Heinz Grunert, der diese Informationen wiederum von seinen Verwandten erhalten hat, über Jahre hinweg an Schlaflosigkeit, was zu einem immer stärkeren Gebrauch von Barbitursäure führte. Der regelmäßige Gebrauch von Schlafmitteln vom BarbituratTyp birgt eine erhebliche Suchtgefahr. Offenbar hatte sich eine solche Abhängigkeit entwickelt. Als der gerade 19-jährige Sohn Carl-Georg Friedrich im Frühjahr 1918 weitgehend zu Fuß als Soldat von der Ostfront zurückkehrte, fand er seinen inzwischen in Erkner bei Berlin (in der Nähe des Müggelsees) wohnenden Vater mit einer schweren Barbiturat-Vergiftung und überhaupt krank vor. Nachdem der Sohn, in bester Absicht, ihm die Barbitursäure weggenommen hatte, verschlechterte sich der Zustand des Vaters, wohl bedingt durch die schweren Entzugsfolgen, drastisch.

Angesichts seines schlechten Gesundheitszustandes in Verbindung mit den Folgeerscheinungen des plötzlichen Entzugs und der mangelhaften medizinischen Versorgungslage im letzten Kriegsjahr erlag Carl Grunert schließlich, so die offizielle Angabe, am 22. April 1918(6) in Erkner bei Berlin einer Lungenentzündung.

(6) Auskunft des Landkreises OderSpree, Beeskow (Kultur- und Sportamt, SG Archiv, Lese- und Medienzentrum, Herr Matthias Presser) vom 4. Dezember 2017.

Die Erzählungen

Von Carl Grunerts Novellen, die man heute wohl zu einem großen Teil als »Scientific Romances« — immerhin 18 von 33 Novellen sind solche im Wissenschafts-Milieu spielenden Liebesgeschichten — oder sogar als »Science-Fiction« bezeichnen würde, haben nur einige wenige die seit ihrer ersten Veröffentlichung zu Anfang des 20. Jahrhunderts (zwischen 1903/1904 und 1914) vergangenen Jahrzehnte vorwiegend deshalb überdauert, weil sie in den siebziger und achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts in vereinzelten Kurzgeschichten-Sammlungen nachgedruckt worden sind. Der größere Teil seiner Novellen (Romane hat er, soweit bisher bekannt, nicht geschrieben, jedenfalls nicht veröffentlicht) ist aber, ebenso wie seine Gedichte und seine Theaterstücke, inzwischen weitgehend aus dem Blickfeld geraten....

Carl Grunert kannte und schätzte zwar seit seinem zwölften Lebensjahr Jules Verne, vor allem aber war er, wie schon erwähnt, ein großer Bewunderer und Verehrer des »Vaters der deutschen Science-Fiction«, Kurd Laßwitz, dem er nachzueifern versuchte, wozu er sich auch offen bekannte, also kein bloßer Plagiator sein wollte. So gibt es in Grunerts utopisch-technischem Werk (nach derzeitigem Stand 33 Novellen) mehrere Erzählungen, die Motive aus den Werken von E[rnst] T[heodor] A[madeus] Hoffmann (1776—1822), Jules [Gabriel] Verne (1828—1905), Kurd Laßwitz (1848—1910) und H[erbert] G[eorge] Wells (1866—1945) aufgreifen und reflektieren, daneben aber auch durchaus eigenständige Ideen in origineller Weise vorstellen. Viele dieser Novellen, obwohl sie am wenigsten bekannt sind, haben bis heute ihren Reiz behalten und sind vergnüglich und teilweise sogar sehr spannend zu lesen.

Aus seinem Zueignungs-Gedicht in Im irdischen Jenseits ist glaubhaft zu entnehmen, dass er »Aus schwerer Krankheit neu erwacht zum Lichte...« und »... gefesselt noch von fliehender Krankheit Bann...« den 1897 erschienenen zweibändigen Roman Auf zwei Planeten von Kurd Laßwitz (Weimar: Emill Felber; später auch Leipzig: Elischer Nachfolger) gelesen hatte und von ihm stark beeindruckt, ja »gefangen« war.

Neben dem ausgiebigen Gebrauch des Gedankenstrichs, sei es als Mittel der Verstärkung oder als »Pausenzeichen«, fällt auf, dass Grunert sehr oft seltsame Namen verwendete: Der geduldige niederländische Leiter der Friedenskonferenz in Den Haag heißt in der Novelle Im Fluge zum Frieden »van Geduldjen«, der unaufrichtige (also lügende) britische Vertreter heißt »Lyell«, der ernste deutsche Abgesandte trägt den Namen »Ernst«, Ein scheinbar unzerbrechlicher Erfinder heißt in der gleichnamigen Novelle »Mr. Infrangible«, sein Widerpart, ein bluffender Unternehmer, nennt sich »Mr. Bluff«, Ein Professor, der sich mit der Erforschung der Menschenaffen befasst, trägt in der Novelle Der schreibende Affe den Namen »Monkey«, Der Finder besagten Eies in Das Ei des Urvogels in der Sammlung Der Marsspion heißt »Dr. Finder«, der beglückte Professor »Diluvius«, Ein schreibgewandter Journalist heißt, wie die Novelle selbst, »Vivacius Style«, sein Arzt »Magnus Magician«, Der eine Astronom in Das Ende der Erde? heißt »T.E. Leskop«, der andere »O.B. Servator«, Die Motive Grunerts hierfür sind nicht erkennbar, zumal zumindest die letztgenannte Novelle nicht als Humoreske angesehen werden kann. Andererseits lässt er in Der Marsspion in der realen Sternwarte in Flagstaff (Arizona, USA) den realen Astronomen Mr. [Percival] Lowell und seinen ebenso realen Assistenten [Carl Otto] Lampland auftreten.

Auch fällt auf, dass viele Novellen Gedichte enthalten, die sich nicht immer harmonisch in den Text einfügen, sondern oft eher störend wirken.

Schließlich wird in immerhin acht Novellen das Gestaltungsmittel des Traums oder der »Geschichte in der Geschichte« bemüht. Dies Mittel der SelbstDistanzierung des Verfassers von den Produkten seiner Phantasie wirkt nur in wenigen Fällen als vertretbar oder gar originell, überwiegend aber eher enttäuschendernüchternd. Möglicherweise wählte Grunert dies erzählerische Mittel angesichts seiner negativen Erfahrungen in Naumburg vorsorglich in Rücksicht auf sein Amt als Lehrer im städtischen (also öffentlichen) Dienst und die damit verbundenen besonderen Pflichten.

Eine Würdigung seines Werkes(7), auch wenn man sich nur auf seine Novellen beschränkt und die fast vergessenen Gedichte und Dramen beiseite lässt, fällt nicht leicht: Carl Grunert hat stets auf seine Vorbilder, vor allem auf Laßwitz, hingewiesen und eingeräumt, dass seine »Skizzen... von ihrem Vorbild noch soweit entfernt, als wie die Nacht vom Tag« waren, doch hat er im weiteren Lauf seines Schaffens an Sicherheit gewonnen und auf seinem Gebiet der Kurzgeschichte (also der deutschen »SFStory«) eine Bahn gebrochen und einige literarische Perlen hinterlassen.

(7) Hierzu verweise ich auf die in der Bibliografie aufgeführte ausgewählte Sekundärliteratur und dabei insbesondere auf die umfassende Grunert-Monografie von Detlef Münch (2. Aufl. 2006) und die Darstellungen von Claus Ritter und Franz Rottensteiner.

Der 1865 geborene Carl Grunert war nur 52 Jahre alt, als er 1918 starb. Seit literarischer »Bruder«, der sieben Jahre später (1872) geborene Hans Dominik, der übrigens von 1888—1890 in Gotha lebte und u.a. auch Kurd Laßwitz als Lehrer hatte, starb 1945 im Alter von 73 Jahren. Als Dominik 53 Jahre alt war (1925), hatte er den Höhepunkt seiner Popularität noch nicht erreicht. Wie viele Novellen, vielleicht auch noch Romane, hätte Grunert wohl noch geschrieben, wenn er länger gelebt und eine robustere Gesundheit gehabt hätte? Wenn man sein Werk würdigt, sollte man, vor allem bei Vergleichen zu anderen Schriftstellern, berücksichtigen, dass dies Werk (wenigstens im zeitlichen Sinne) noch unvollendet war. Es wäre reizvoll gewesen, ein Neben-, vielleicht auch Miteinander von Grunert und Dominik, wohl nicht ohne Wechselwirkungen, beobachten zu können. Grunert zitierte ihn übrigens fiktiv in seiner Novelle Ein Rätsel der Lüfte, enthalten im 1905 erschienenen Sammelband Menschen von morgen. Ob sie, die beide in Berlin lebten, sich persönlich gekannt haben, konnte bisher nicht ermittelt werden.

Von den 33 Novellen stehen einige in einem inneren Zusammenhang oder wenigstens doch in lockerer Beziehung zueinander:

In drei Novellen (Die Radiumbremse, Adam Perennius, der Zeitlose und Mysis) bildet die »Abendschule«, eine Art gehobener literarischer Stammtisch, das Handlungsfeld, in dem ein Ich-Erzähler (Grunert?) berichtet und in der Novelle Mysis (enthalten in Der Marsspion) an eine in Feinde im Weltall? enthaltene Vorgeschichte anknüpft. Vorbild für diese »Abendschule« könnten E.T.A. Hoffmanns »Serapionsbrüder« oder, in verkleinerter Version, die von Kurd Laßwitz mitbegründete und maßgeblich geprägte Gothaer »Mittwochs-Gesellschaft« gewesen sein.

Die Novellen Der Mann aus dem Monde, Die Maschine des Theodulos Energeios und Der Ätherseelenmensch stehen insofern in einem Zusammenhang, als der Ich-Erzähler (Grunert?) in beiden Fällen u.a. von seinem »Freund Hintze« berichtet; ein »Professor Hintze« spielt auch eine Rolle in der Erzählung Gefangener Sonnenschein aus der Sammlung Im irdischen Jenseits.

In den Novellen Die Fern-Ehe und Das Geschenk des Oxygenius werden erstmals Personen (z.B. Fritz Oldenburger und Felix und Maud Ridinger) eingeführt, die uns 1908 in Ballon und Eiland im Sammelband Der Marsspion wieder begegnen.

Die wenig bekannte Novelle Das weiße Rätsel überrascht auch die heutigen Leserinnen und Leser als »moderne« UFO-Entführungs-Geschichte. Zwar hat es in der utopisch-phantastischen Literatur auch vorher schon Begegnungen von Menschen mit Außerirdischen und Mitnahmen in deren Weltraumfahrzeugen gegeben, aber Das weiße Rätsel wirkt in keiner Weise antiquiert, sondern strahlt eine Spannung und einen »sense of wonder« aus, die von heutigen Autoren und Filmemachern kaum eindrucksvoller erreicht werden.

Gleiches gilt für Ein Rätsel der Lüfte: Die hier unternommenen Versuche, eine unvertraute Himmelserscheinung zu deuten und dabei auf natürliche oder technische Ursachen zurückzuführen, nehmen die Argumentationsweisen und die Diskussion vorweg, die sich Ende der vierziger und Anfang der fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts an den ersten UFO-Meldungen entzündeten. Sogar das Problem der Auswertung fotografischer Aufnahmen als Beweismittel wird plastisch geschildert.

Die in Menschen von morgen enthaltene Novelle Das Geschenk des Oxygenius knüpft schon dem Titel nach und auch inhaltlich an Jules Vernes Le Docteur Ox (1874; dt. Eine Idee des Doktor Ox, 1875) an, behandelt aber nicht nur die Auswirkungen eines erhöhten Sauerstoffgehalts in der Atmosphäre auf Menschen, sondern auch auf Verbrennungsmotoren und Dampfmaschinen, insbesondere Lokomotiven. In der Ausführungstiefe steht Grunert damit zwischen Jules Vernes Novelle Doktor Ox und Raymond F. Jones' Roman The Year When Stardust Fell (1958; dt. Sternenstaub, Utopia-Grossband 124, Rastatt, Erich Pabel 1960), in dem die allgemeinen gesellschaftlichen Folgen des Versagens von Maschinen bis hin zu Hungersnöten drastisch geschildert werden.

Die Novelle Die Maschine des Theodulos Energeios hat offenbar Bezüge zu Grunerts über Jahre hindurch schlechten Gesundheitszustand. Schon in seiner erstmals 1907 erschienenen und 1908 in Der Marsspion und andere Novellen nachgedruckten Novelle Heimkehr behandelte Grunert das Thema der schwindenden Lebenskräfte und damit seine eigene Befindlichkeit.

Die am weitesten verbreitete letzte Novellen-Sammlung Der Marsspion und andere Novellen, die in mehreren Ausgaben und Einbandvarianten (erstmals 1908) erschienen ist, enthält, bis auf die schon 1907 veröffentlichten Novellen Heimkehr und Mr. Vivacius Style, ausschließlich Originalbeiträge. Die immer wieder zitierte Zeitreise-Novelle Pierre Maurignacs Abenteuer ist später, wie sich der Bibliografie entnehmen lässt, mehrfach nachgedruckt worden. In Meidingers Knaben-Buch ist die Erzählung übrigens 1921 unter dem Titel 10 Abenteuerliche Reisen mit der Zeitmaschine und in eingedeutschter Fassung enthalten: Aus Pierre wurde Peter, aus Jeanne Hilde, aus dem Maire der Bürgermeister usw.

Gerade Der Marsspion, Das Ei des Urvogels und Pierre Maurignacs Abenteuer enthalten deutliche Bezüge zum Werk von H.G. Wells, der in der letztgenannten Novelle sogar durch ein Telegramm zum Mitwirkenden wird. Ballon und Eiland wirkt wie eine Kurzfassung von Jules Vernes Geheimnisvoller Insel. In dieser Novelle treffen wir in dem Ehepaar Fritz und Grete Oldenburger übrigens Bekannte aus der Sammlung Im irdischen Jenseits wieder, ebenso wie in Mysis den Protagonisten Justus Starck aus Feinde im Weltall?. Katalyse zeigt sich als originelle Liebesgeschichte. Die letzte Novelle, Heimkehr, enthält, wie schon ausgeführt, autobiografische Züge: Der Erzähler (Grunert) wird durch eine wundersame Brille u.a. in die Lage versetzt, gespiegelt durch die Scheiben eines Stadtbahnzuges, seinen kranken, in jeder Hinsicht verbrauchten und kurz vor dem Ende stehenden Körper zu erkennen.

Das Geleitwort zur 1908 erschienenen Novellensammlung Der Marsspion (Grunert hatte sich eigentlich den Titel »Im Königreiche Nirgendwo« gewünscht; dieser Wunsch wird ihm nun mit der vorliegenden Neuausgabe nachträglich erfüllt) hat der Chefredakteur der Zeitschrift ARENA, Karlernst Knatz (1882—1951), geschrieben. Dies Geleitwort... enthält einige wenige Hinweise zu Grunerts Biografie und eine erste ausdrückliche Würdigung seines Werkes.

Die Originalausgabe enthält vier Zeichnungen, jeweils zu den Novellen Der Marsspion, Pierre Maurignacs Abenteuer, Mr. Vivacius Style und Mysis, von Ernst Stern (1876—1954), der in den 1920er und 1930er Jahren vor allem als Bühnenbildner gewirkt hat. Über diese Zeichnungen war Carl Grunert nicht glücklich, wie er sich in einem Brief vom 3. Februar 1908 an Kurd Laßwitz geäußert hat: »Die Illustrationen sind ja wohl eigentlich Karikaturen; ich habe sogar die Meinung, daß sich derartige Erzählungen überhaupt sehr schwer illustrieren lassen... Ich habe aber keinen Einfluß auf d i e s e Seite des Buches gehabt.« Da die vier Zeichnungen als Bestandteil der Buchausgabe bekannt geworden und geblieben sind, sind sie, trotz der ablehnenden Haltung Grunerts ihnen gegenüber, in die vorliegende Neuausgabe aufgenommen worden.

Zusätzlich aufgenommenen wurden die drei realistischen Illustrationen eines unbekannten Künstlers, die der Zeitschriftenveröffentlichung der dort bezeichneten Novelle Heimkehr beigegeben waren, und die ebenfalls realistische, im Original farbige Illustration des Malers, Grafikers und Illustrators Max Wulff (1871—19??) zu Abenteuerliche Reisen mit der Zeitmaschine (= Pierre Maurignacs Abenteuer).

Dramen

Carl Grunert hat drei Dramen verfasst (Judas Ischarioth, 1888; Ihr seid geschieden, 1889; Hie Rudelsburg! Hie Naumburg!, 1909), von denen offenbar nur das letztgenannte 1348 spielende »Schauspiel in vier Akten« tatsächlich mehrfach (1911) in Naumburg und auf der Rudelsburg bei Kösen aufgeführt worden ist. Die drei Dramen konnten bisher in keiner Bibliothek und auch nicht im Archiv der Stadt Naumburg wiedergefunden werden.

1889 verließ Grunert mit seiner soeben angetrauten Ehefrau Erna geb. Huth Naumburg und ließ sich in Berlin nieder. Dieser Weggang aus der Heimatstadt dürfte auf »Anfechtungen und Verdächtigungen« als Folge der 1888 und 1889 veröffentlichten Dramen und teilweise plastischer Andeutungen im 1887 erschienenen Gedichtband Schlichte Gedichte zurückzuführen gewesen sein.

Gedichte

Carl Grunert hat seit 1887 mehrere Gedichtbände verfasst. Der literarische Wert seiner Gedichte wird, zumindest heute, nicht allzu hoch eingeschätzt. Jedenfalls überwiegen, vor allem in den frühen Sammlungen, die »schlichten« Gedichte. Die 1910 bzw. 1911 erschienenen Sammlungen Lieben und Leben und Aus meiner Welt weisen allerdings einige »Perlen« auf.


THE END


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Non sibi sed omnibus
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